Matthias Widmeyr

*1993 | Wien / AT

Matthias Widmeyr näherte sich der Malerei schon sehr früh auf spielerische und experimentelle Weise. Wie verändert sich der Auftrag der Farbe auf der Leinwand, wenn nicht ausschließlich die Hand, sondern der gesamte Körper in Bewegung gebracht wird? Ist es möglich, im Springen zu malen? Wie verändert sich der Pinselstrich beim Malen mit verbundenen Augen? Welche Spuren hinterlässt Farbe, wenn sie aus einem Luftdruckgewehr auf die Leinwand geschossen wird? Wie gelangt man zum perfekt gespritzten Farbstrahl?

Widmeyr wuchs in sehr beengten Verhältnissen auf. Um dem Chaos zu entfliehen, das ihn umgab, schuf er sich eine Art Mikrokosmos, auf den er sich mental fokussierte und der es ihm ermöglichte, den eingeschränkten räumlichen Vorgaben zu trotzen.
„So entdeckte ich früh dort Schönheit, wo man für gewöhnlich nicht hinblicken würde, vor allem dort, wo Zufall und Chaos regieren. Deshalb habe ich begonnen, eine Art ‚geführten Zufall‘ zu entwickeln und in meine Bilder zu integrieren. […] Überall versteckt sich Schönheit, auch in anarchischen Zuständen.“ [Widmeyr]

Ohne Zugang zu einem künstlerischen Bildungskanon entwickelte sich Widmeyr kontinuierlich autodidaktisch weiter. Akribisch feilt er an seiner malerischen Technik, schätzt aber auch zufällige – aus seinen Malexperimenten entstehende – Prozesse. Bildkompositorische Entscheidungen trifft er intuitiv.

Widmeyr arbeitet seit 2015 täglich intensiv und mit Hingabe an seinen bis zu 100 x 70 cm großen Leinwand-Acrylmalereien im Atelier 10. Sein Malstil vereint barockes Volumen mit organisch-tachistischer Formensprache. Die Darstellungen bleiben weitestgehend abstrakt und weisen nur wenige figurative Elemente auf. Die ursprünglich vielseitige Farbgestaltung führte über die Jahre zu bevorzugt erdfarbenen Tönen mit teils schwarz-weißer Kontrastierung. Widmeyrs Kompositionen wirken kraftvoll und filigran zugleich, bergen Stürmisches und Zartes, rücken Verborgenes in den Vordergrund. 

„Meine Kunst ist auch der Versuch, eine Sprache für etwas zu finden, das man schwer ausdrücken kann. Kindliche Neugier und Übermut, aber auch Angst und verstörende Traumata, Verwirrung über die eigene sexuelle Entwicklung, Panik vor den Sorgen unserer Zeit sowie der Kampf mit dem eigenen Ego und der Versuch sich von diesem loszureißen.“ [Widmeyr]

Ausstellungen
Permanent ausgestellt im Atelier 10
2023  › facelift | Atelier 10 / Wien [AT]
2015    Melancholie | Reflektor / Wien [AT]
2015    Sehnsucht | Reflektor / Wien [AT]
2015    Euphorie | Reflektor / Wien [AT]

Publikationen | über Matthias Widmeyr
2022  › Atelier 10 - now we are ten | Katalog, Atelier 10 [Hrsg.] / Verlag für moderne Kunst, Wien [AT]

Soziale Medien
Matthias Widmeyr [Instagram]​​​​​​​

 

 

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