Elias Griedl

*1996 | Korneuburg [AT]

Elias Griedls zeichnerische Netzwerke wirken zunächst überfrachtet – angereichert mit Ordnungssystemen, Linien, Kreuzungen, Symbolen, Zahlen und Schriften. Sie erinnern sofort an das Geflecht von Fahr- oder Straßenplänen. Und tatsächlich ist Griedls profundes Interesse an öffentlichen Transportmitteln, dem Nahverkehr und den ihnen zugrundeliegenden Orientierungskarten die Basis seiner Grafiken. Griedl ist fasziniert von der Komplexität, der Ordnung und Schlüssigkeit der Systeme, und kreiert eigene, von Bahn- und Buslinien zerfurchte Landschaften.

Es ist nicht seine Absicht, klassische Pläne zu imitieren, vielmehr interpretiert er ihre Brauchbarkeit – er überreizt das Zweckmäßige, indem er nicht akkurat, sondern rasch und skizzenhaft arbeitet, Stationen und Orte erfindet und in Schreibschrift einfügt. Sie heißen Dorf des Lügens, Knallerhauenburg, TV Bach, Ort des Weges, Staubfassen, 60%See oder Bartwechsel. Auch das Papier bearbeitet er ohne Rücksicht auf Unversehrtheit und klebt einzelne Blätter oft zu größeren Karten zusammen. Er schafft es, funktionsorientierten Fahrplänen etwas Ungestümes und Eigensinniges zu verleihen.

Mit der Patina einer viel zu oft und hastig verwendeten Orientierungshilfe arbeitet Elias Griedl aber nicht nur gegen die Gewohnheit sauber gefalteter Lesbarkeit – auch als Artefakte, als Kunstwerke bilden sie eine Herausforderung. Griedl zeichnet u. a. mit Kugelschreiber und Filzstiften auf unterschiedlichen Papieren und verbindet sie mit Klebeband. Seine Werke haben oft unregelmäßig verlaufende Außenmaße und die verwendeten Materialien sind sehr lichtempfindlich. Griedl entzieht sich auch hier den Konventionen, da sich viele seiner Arbeiten durch Umwelteinflüsse verändern werden und längst nicht alle von ihnen in normierte Bilderrahmen passen.

Griedl erzählt, dass er schon immer gerne gezeichnet bzw. nie damit aufgehört hat. Seine Mutter und die befreundete Künstlerin Christine Kaufmann unterstützten ihn stets. 2024 besuchte Elias Griedl erstmals das Atelier 10 und arbeitet hier seitdem regelmäßig. Im gleichen Jahr wurden seine Arbeiten gleich in eine Ausstellung im Atelier 10 integriert. Titel der Ausstellung: Bartwechsel.

Ausstellungen
Permanent ausgestellt im Atelier 10
2024  › Bartwechsel | Atelier 10 / Wien [AT]

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