Calinya
*1976
Calinyas phantastische Welten stehen in einem ständigen Wechselspiel zwischen Märchen und Horror – überraschende mystische, manchmal grausame, detailreiche Parallelwelten, in denen elfen-, gnom-, teufel- oder hobbitartige Fantasiefiguren oder Mischwesen zum zentralen Sujet werden. Gut? Bösartig?
Mit einer Auswahl an figurativen Motiven spannt Calinya einen Bogen über Kunstgeschichte, ausgehend von Reliefs, über ‚Renaissance‘-Kompositionen, popkulturellen Anleihen und Modernismen, mit einer ganz eigenen surrealistischen Ästhetik, die ebenso von mythologischen Geschichten und Wesen inspiriert zu sein scheint.
Calinya setzte diese Welten und Wesen früher v.a. malerisch und zeichnerisch in Szene. Zuletzt arbeitete sie mit dreidimensionalen Mitteln in Form von Assemblagen und Objekten. Calinyas auf marode und morbide Erscheinungen ausgerichteter Stil zieht sich durch alle ihre Werkgruppen. Vergänglichkeit, Angst und die schmerzliche Absurdität menschlicher Regungen sind ihre Themen. Sie schafft eine Art Wunderkammer und ist gleichsam Teil dieser Inszenierung, indem sie ihre Nähe sucht, sich solidarisiert und das Regelwerk humaner Anomalien massiv in Frage stellt.
Calinya arbeitet viel mit Objets trouvés, montiert Alltagsgegenstände, die ihre Objekte zu Hybriden mutieren lässt. Sie experimentiert fortwährend mit Motiven, Techniken und Materialien. Immer mit dem Ziel, auf die eine oder die andere Weise, groteske, marode und morbide Erscheinungen zu erschaffen.
Man erkennt das Dargestellte auf den ersten Blick – doch der Schein trügt: die Körper sind seltsam geformt, gefangen in einer obskuren, eigenartigen Kulisse: eine Mystery-Heavy Metal-Tattoo-Offensive in einem Goth-Comic-Surrealismus-Universum.
Ausstellungen
Permanent ausgestellt im Atelier 10
2024 › Bartwechsel | Atelier 10 / Wien [AT]
2023 › facelift | Atelier 10 / Wien [AT]
Publikationen | über Calinya
2022 › Atelier 10 - now we are ten | Katalog, Atelier 10 [Hrsg.] / Verlag für moderne Kunst / Wien [AT]