SONNENterror

Katharina Kleibel und Franza Maier
27. April - 20. Dezember 2017 
 

Franza Maierund Katharina Kleibel bilden in der Ausstellung „SONNENterror“ ein vortreffliches Duett. Beide Künstlerinnen arbeiten mit flirrenden, fluoreszierenden Farben, die mal dezent, mal alarmierend giftig ihren Weg nach vorne suchen. Beide verwenden Schriftbilder und Bänder, die sie als markante geometrische Spuren einsetzen – und beide Künstlerinnen experimentieren sehr ausgeprägt mit Collage- und Mischtechniken.
Doch während Maier mit zeichnerischen Mitteln auf Papier nach zarten Ordnungssystemen sucht, scheint Kleibel mit ihren opulenten Textil-Objekten jedes System aushebeln zu wollen. 

› Katharina Kleibel wurde 1967 in ein bibliophiles Umfeld hineingeboren. Der Otto Müller Verlag und der Steinbrener Verlag sind Teil ihrer Familiengeschichte. So kam es auch, dass Kleibel schon frühzeitig die Schrift als für sie optimales Ausdrucksmedium einsetzte. Ihre heutige Technik - Textilien mit Schrift-Applikationen zu Kunstobjekten zu transformieren - entwickelte sie allerdings erst 2012. Kleibel bricht die Symmetrie der Kleidung, vernäht lose ausgeschnittene Stoffteile, Bänder und Bordüren oder lässt sie lose baumeln. Ihre Objekte und Assemblagen wirken trashig, fragil und frei von Chic. Die Grafik der Stickereien hingegen bindet das Gefüge, die Worte und Sätze scheinen zwar hastig platziert, funktionieren aber nicht wie anonyme Graffiti, sondern als offensives Sprachrohr. Es ist ihre persönliche Form von `Punk´, mit dem sie sich gegen das von ihr als störend empfundene Dauerfeuer von Tipps und Ratschlägen zu Lebens- und Gesellschaftskonventionen zur Wehr setzt. Seit ihrer Erkrankung thematisiert Kleibel bewusst ihre Rolle in einem von Abhängigkeiten geprägten sozialen Gefüge.

› Franza Maier  liebt es, mit starken Variablen zu arbeiten. Sie mischt abstrakte mit figurativen, zeichnerische mit malerischen und geometrische mit organischen Elementen. Sie spielt mit der Sterilität technischer Zeichnungen und konfrontiert sie mit schnellen, fahrlässigen Konturstrichen. Mal- und Zeichenmittel wie Faser-, Blei-, Farb- und Akrylstift ergänzt, strukturiert und collagiert sie mit Papierschnipseln, Fundstücken und Klebebändern. Maier wechselt auch immer wieder abrupt die Farblichkeit auf ihren Blättern – mal arbeitet sie transparent und mit sanften Tönen, um dann wieder vereinzelte, beißend knallige Akzente setzen zu können. 
Franza Maier besuchte ab 2003 die Universität für angewandte Kunst und nutzt seit 2014 das Atelier10.

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